Römnitz 2014

2014-08-16 – 2014-08-18

Pünktlich um 10 Uhr ging es beim Bootshaus mit dem Packen los. Gefühlt dauerte es ewig, bis alles verstaut war, aber es war gerade einmal eine halbe Stunde vergangen, dann war schon alles verpackt. Nach einem Fototermin konnte es dann auch traveaufwärts losgehen. Felix, Jonathan und Leonard ruderten in „Lübeck“ zur Lübecker Rudergemeinschaft, Finn, Julian und Sabrina in „Berlin“.

Bei der LRG durften wir auch schon wieder aussteigen, abrüsten, auspacken, uns deren Wagen leihen und die beiden Boote und das ganze Gepäck zur 200m entfernten Einsetzstelle tragen und rollen. Und dann wiederholen, was wir vor zwei Stunden beim Bootshaus bereits getan hatten: Ausrüsten und beladen. Hunger hatte noch niemand, also verschoben wir das Mittagessen.

Um die Wakenitz zu erreichen, mussten wir durch den „Düker“ fahren: Ein schmaler Kanal, zu beiden Seiten Gärten. Und als ob es nicht schon schmal genug wäre, gibt es dort Bäume, die ins Wasser wuchern, viele Boote und auch Paddler als Gegenverkehr – haben wir aber alles gut überstanden. Die Wakenitz hingegen ist in Lübeck eher breit, weitere Paddler und Kajaken waren kein Problem. Nicht einmal die Wakenitzrundfahrt konnte uns Angst machen.

Irgendwann kommt rechts so eine kleine Brücke, geradeaus kommt eine Wasserskianlage. Fährt man gerne rein, ist nicht gut. Die kleine Brücke verpasst man gerne. Und naja… zum ersten Mal haben wir das nicht geschafft, wir haben die Brücke auf Anhieb gefunden (ich sollte ja positives hervorheben 😉 ).

Kurz hinter der Brücke legten wir an, um Mittag zu essen. Kaum waren die Ravioli auf dem Campingkocher, gab es den ersten Sturzbach von oben. Bisher hatten wir Glück mit dem Wetter, Nieselregen wechselte sich mit Sonnenschein ab. Immerhin waren wir von Bäumen geschützt, zumindest besser als auf dem See. Als der Regen vorbei war, waren wir auch fertig mit dem Essen. Weiter ging es die nun immer schmaler werdende Wakenitz flussaufwärts. Von Vorteil ist der enge Fluss mit Bäumen auf beiden Uferseiten definitiv bei Regen, man wird fast gar nicht nass. Nicht so toll waren allerdings die Rundfahrten, die irgendwie beängstigend wirken, wenn sie einem auf dem schmalen Fluss entgegen kommen und außerdem noch wissen, dass sie Vorfahrt haben. -Skulls lang!

Die Wakenitz beginnt bzw. endete für uns in Rothenhusen. Hier wechselte Leonard mit Julian das Boot, ein „großer“ Jemand in beiden Booten fanden wir für den See doch schöner. Für den Ratzeburger See war es auch tatsächlich relativ wellig. Nicht kritisch wellig, aber doch anders als daheim auf der Trave.

Kurz vor 18 Uhr kamen wir in Römnitz an. Die Motivation, nach Ratzeburg zum Einkaufen zu Rudern, war nicht allzu hoch, deshalb fuhren nur Finn, Julian und Sabrina los, während Jonathan, Leonard und Felix die Zelte aufbauten.

Die Shoppingtour in Ratzeburg war sehr ergibig: Edeka? -Zu. Bäcker? -Zu. Irgendwer? -Zu. Nur noch Restaurants hatten geöffnet, dabei war es doch noch gar nicht so spät. Naja, dann mussten wir wohl Pizza essen.

Zurück beim Campingplatz waren die Zelte noch nicht wirklich fertig. Es gab diverse Probleme beim Aufbau des 4er-Zeltes: Einige ösen fehlten, sodass man die eine Innenkabine nur kreativ aufhängen konnte. Erstmal stärken. Danach standen die zwei Zelte auch schnell und konnten bezogen werden.

Abends spielten wir traditionell „Werwolf“. Naja, vielleicht nicht so traditionell, mit leichten Abwandlungen, damit es auch mit fünf Mitspielern und einem Spielleiter spielbar wurde.

Spät Abends gab es vor dem Zubettgehen noch das Highlight der Fahrt: In Ratzeburg war gerade Stadtfest und am Abend sollte es ein Feuerwerk auf dem Wasser geben. Auf unserem Zeltberg hatten wir eine fast perfekte Sicht aufs Feuerwerk. Danach war es auch wirklich Schlafenszeit.

Am nächsten Morgen ruderten wir alle gemeinsam nach Ratzeburg. Dort gab es Frühstück: Trockene Brötchen, lecker! Der Bäcker hatte am Sonntag zum Glück schon früh geöffnet, aber Edeka machte erst um 13 Uhr auf. Wir fanden, dass sich eine Rückkehr zum Campingplazu nicht lohnen würde, also suchten wir Schlüssel, gingen der Bedeutung von Dreiecken auf den Grund, töteten Drachen und fanden heraus, wer beim nächsten Mal überhaupt wieder mit darf – zum Glück alle, auch wenn einige etwas Hilfe benötigten.

Die Zeit verging wie im Flug, auf zu Edeka! Sogar für Felix war ein passender Einkaufswagen vorhanden: Ein Kindereinkaufswagen. Der und ein „normaler“ sind bei unserem Großeinkauf gefüllt worden. Alles in Tüten verstaut gehen wir auf die Straße: „Was tropft denn hier? Weiß?“ – „Verdammt, die Milch!“. Also alle Tüten wieder ausgeräumt und nach dem Loch in der Milchtüte gesucht. Uns traf aber keine Schuld, wir hatten nicht blöd gepackt oder so, es stellte sich heraus, dass die öffnungen der Milchtüten nicht richtig angeschweißt wurden und entsprechend leckten, wenn man sie hinlegte. Sofort umgetauscht. Danach waren wir beim Tragen und beim Verstauen der Milchtüten im Boot besonders vorsichtig.

Auf dem See waren auch andere Ruderer unterwegs. Kein Wunder, die Ratzeburger Ruderakademie war gleich nebenan. Wir waren definitiv beeindruckt, einmal, weil es ein Riemenachter war, dann war der Schlag sehr schön und nicht zuletzt die Blätter der Skulls: Deutschlandfarben. (Auf dem Campingplatz erfuhren wir dank Leos Vater dann, dass es sich um die Nationalmannschaft handelte.)

Bis zum Anlegen beim Campingplatz und 10m weiter schafften es auch alle Milchtüten. Dann fiel eine runter und war am Deckel nicht mehr dicht. Naja, Opfer müssen halt erbracht werden.

Auch beim Fußball musste ein Opfer erbracht werden: Wenn man auf einem Hügel Ball spielt, der von Sträuchern und Büschen umrahmt ist, ist es doch wahrscheinlich, dass der Ball des öfteren im Gebüsch verschwindet. Den Ball haben wir nach 5-maligem Finden ein sechstes Mal verloren.

Den Regen im Zelt abwarten

Beim abendlichen Werwolfspielen wurden wir dann richtig nass, nicht nur von oben. Als Felix von seiner Luftmatratze aufstehen will, meint er, dass seine Socke nass geworden wäre. Kann ja nicht sein! Als wir das Licht anmachen dann die überraschung: Das Wasser steht in den Ecken der Kabine 4cm hoch. Es hatte reingeregnet. Bei dem gut verarbeiteten, einwandfreien Zelt (Achtung Ironie), das zum ersten Mal im Einsatz war, fehlte eine weitere öse für einen Hering. Wind hatte den Regen so gegen die Außenplane gedrückt, dass die Innenkabine nass geworden war. Als es gerade etwas weniger goss, brachten wir die nassen Sachen von Jonathan und Felix in sanitär eingerichtete Haus und bauten ein anderes Zelt auf. Kaum stand das Zelt, folgten weitere Sturzbäche vom Himmel. In einer weiteren kurzen Regenpause interessierte uns, wie viel Wasser denn in den Booten wäre: 80 Schöpfkellen wurden jeweils aus den Booten geholt, also je 40l.

Ein wenig Regenwasser in Berlin

Der nächste Morgen war wie zu erwarten nass. Dazu kamen viele und hohe Wellen auf dem See. Eigentlich war für heute das Wetter viel besser als die vorigen Tage angesagt, doch das Gegenteil war der Fall. Mit dem Wind und dem Regen wären wir nicht nach Hause gekommen. Spätestens nach dem See wären wir alle klitschnass gewesen. Also musste das Notfallteam Neundorf ausrücken: Nachdem wir ein wenig Zeit mit „Werwolf“ und Skat überbrückt, dann die Zelte abgebaut und die Boote teilweise auseinandergebaut hatten, holten uns Julians Vater und Bruder mit dem Bootsanhänger und zwei Autos ab. Während des Packens gab es noch einen dickeren Schauer, den wir im sanitär eingerichteten Haus überstanden.

Zurück beim Bootshaus erwartete uns natürlich strahlender Sonnenschein. So machte das Putzen der Boote wenigstens Spaß.

Einen Tag früher als geplant endete damit unsere Wanderfahrt.

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